Häufig gestellte Fragen

1 ALLES, WAS SIE ÜBER STUDIOBELEUCHTUNG WISSEN WOLLEN
2 BLITZDAUER




Abbildung 1 zeigt die typischen Eigenschaften einer Xenon-Blitzröhre. Wenn die Röhre gezündet wird, gibt es eine schnelle Ionisierungsperiode, während der die Röhrenleistung auf maximale Helligkeit ansteigt. Es folgt ein exponentieller Abfall des Röhrenstroms, der Spannung und des Lichts, wenn die Kondensatoren auf Null entladen werden. Der Standardbegriff für die Angabe der Blitzdauer lautet „t.5“. Dies beschreibt die Zeit, die benötigt wird, bis 50% der gesamten Blitzleistung verbraucht sind (Abbrenndauer). Wann immer die einfache Bezeichnung „Blitzdauer“ angegeben wird, kann davon ausgegangen werden, dass es sich um die t.5-Spezifikation handelt.

Die t.5-Spezifikation sagt jedoch nichts über die tatsächliche Fähigkeit eines Blitzes zur Vermeidung von Bewegungsunschärfe aus. Es gibt einen viel längeren Nachlauf, der weiterhin die restlichen 50 % des Lichts emittiert. Dies verursacht erheblich mehr Bewegungsunschärfe als die t.5-Angabe impliziert. Um die Angabe für die Blitzdauer besser mit einer äquivalenten Verschlusszeit zu vergleichen, wurde von der Fotoindustrie der Begriff „t.1“ eingeführt. t.1 gibt an, wie lange es dauert, bis 90% des gesamten Blitzes abgegeben werden. Aber selbst nach der t.1-Zeit wird immer noch Licht mit ausreichender Intensität emittiert, um Ghosting oder Bewegungsunschärfe zu verursachen.

Unabhängig vom Preis steuert die überwiegende Mehrheit der Studio-Monoflash-Geräte die Blitzleistung, indem die Spannung variiert wird, mit der die Blitzkondensatoren aufgeladen werden. Die variable Spannungsregelung ist die primäre Methode zur Steuerung der Blitzleistung in unseren Blitzgeräten der Serien AlienBees und White Lightning™ X.

Abbildung 2 zeigt einen solchen Blitz, wenn die Leistung auf 50% reduziert wird. Beachten Sie, dass die Entladungskurve der Vollleistungskurve ähnelt, die Intensität jedoch verringert und die Abbrennzeit niedriger ist. Sowohl die Blitzdauer t.1 als auch t.5 sind aufgrund der reduzierten Spannung und des reduzierten Blitzröhrenstroms länger.

Ein weiteres Ergebnis von reduzierter Spannung und Stromstärke ist eine Absenkung der Farbtemperatur, die sich proportional zum Ausmaß der Leistungsreduktion über spannungsvariable Mittel verhält.

Blitzgeräte mit variabler Spannungssteuerung (einschließlich der Paul C. Buff, Inc. AlienBees™, White Lightning X-Series-Blitzsysteme) weisen in der Regel eine Zunahme der Blitzdauer auf, die ungefähr 20% der Vollleistungsblitzdauer entspricht, die für jeden vollen Blendenschritt (f-stop) bei der Leistungsreduzierung hinzugefügt wird; außerdem weisen sie eine Abnahme der Farbtemperatur je Brennweite (f - focal length) um etwa 75K pro Blendenschritt an Leistungsreduzierung auf.

Im Wesentlichen verwenden alle Kamerablitze (Speedlites) mit geringer Leistung eine IGBT-Steuerung für die Blitzleistung anstelle einer variablen Spannungssteuerung. Diese Technologie lässt sich leicht in Geräte mit geringem Stromverbrauch implementieren, aber erst seit kurzem sind IGBT-Geräte mit ausreichender Belastbarkeit für den Einsatz in Studioblitzlichtern mit höherer Leistung verfügbar, insbesondere bei solchen, die eine kürzere Blitzdauer bieten.

Bei Betrachtung der Abbildungen 3, 4 und 5 ist zu sehen, dass bei einem IGBT-Blitz die Spannung und die Stromstärke konstant bleiben, wenn die Leistung verringert wird, und dass die Leistung durch plötzliches Abschalten der Röhre verringert wird, sobald die gewünschte Lichtmenge emittiert wurde. Dies führt zu Blitzdauern, die mit abnehmender Leistung immer kürzer werden, sowie zur vollständigen Beseitigung des exponentieller Schweifblitzes (flash tail), der für Bewegungsunschärfe in Nicht-IGBT-Blitzgeräten verantwortlich ist.

Beachten Sie in Abbildung 2, dass eine Leistungsreduzierung von 50% bei einem herkömmlichen Studioblitz die t.1-Blitzdauer von 1/666 Sekunde auf 1/500 Sekunde verlängert, während die gleiche Leistungsreduzierung bei einem IGBT-Blitz (Abbildung 4) die t.1-Dauer auf bis zu 1/2200 Sekunde verkürzt und dass der Nachlauf vollständig beseitigt wird.

Abbildung 5 zeigt die extrem kurze Zeit von 1/10.000 Sekunden t.1-Dauer, wenn die Leistung drastischer reduziert wird.

Es versteht sich, dass die Farbtemperatur einer Blitzröhre teilweise durch die Spannung und die Stromstärke bestimmt wird, mit denen sie betrieben wird. In den Abbildungen 1 und 3 ist die emittierte Farbtemperatur während der gesamten Abbrenndauer nicht konstant. Vielmehr ist die Farbtemperatur zu Beginn der Entladung höher (mehr Blau) und wird niedriger (mehr Rot), wenn die Wellenform abnimmt. Somit ist es der Durchschnitt der Anfangs- und Endfarbtemperaturen, die die effektive Farbtemperatur für die Belichtung bilden.

Speedlites erzeugen typischerweise eine immer höhere Farbtemperatur, wenn die Leistung verringert wird, da der „Nachlauf“ der niedrigeren Farbtemperatur verworfen und der anfängliche Anteil der höheren Farbtemperatur beibehalten wird.

Das Blitzgerät Einstein™ E640: Bei Verwendung im Modus KONSTANTE FARBE kombiniert das Einstein die IGBT-Abschaltung der Blitzröhre mit einer genauen digitalen Einstellung der Kondensatorspannung, um bei jeder Leistungseinstellung eine konstante Farbtemperatur von 5600K +/- 50K zu erreichen (wenn Einsatz in Kombi mit der 5600K-Blitzröhre). Im Modus AKTION lässt das Einstein die Farbtemperatur leicht ansteigen, wenn die Leistung reduziert wird, um die schnellstmögliche Blitzdauer zu erreichen. Sowohl die t.1-Blitzdauer als auch die Farbtemperatur werden in allen Modi und bei allen Leistungseinstellungen auf dem LCD auf der Rückseite angezeigt.

3 SYNCHRONISIEREN MIT DER KAMERA UND SYNCHRONISATIONSGESCHWINDIGKEITEN

Das Zünden eines Studioblitzes von der Kamera erfordert eine Art Anweisung der Kamera, die dem Blitz mitteilt, wann er ausgelöst werden soll. Dies kann mit einem Synchronisationskabel, einer Fernbedienung oder in einigen Fällen dadurch erfolgen, dass die Kamera ihren eigenen eingebauten Blitz auslösen lässt, um die in den meisten Studioblitzgeräten enthaltenen blitzempfindlichen Slave-Auslöser zu aktivieren.

 

Es ist jedoch schwierig bis unmöglich, die integrierten Blitze vieler Kameras so einzustellen, dass sie zum richtigen Zeitpunkt ausgelöst werden. Die meisten Digitalkameras verwenden einen „Vorblitz“, um die automatische Belichtung einzustellen, rote Augen zu vermeiden oder die Farbbalance und andere Einstellungen zu bestimmen. Wenn der Vorblitz in der jeweiligen Kamera nicht deaktiviert werden kann, werden die Studioblitzgeräte vorzeitig ausgelöst und die Aufnahme wird nicht belichtet. Bei vielen Kameras, einschließlich der beliebten Canon Digital Rebels, lässt sich der Vorblitz nicht deaktivieren und sie können daher nicht zum Auslösen von Studioblitzgeräten über den Kamerablitz verwendet werden.

Diesen und vielen anderen Kameras fehlt auch ein Standard-Synchronisationsterminal zum Anschließen eines Studioblitzes, aber die meisten Kameras verfügen über einen Standard-Blitzschuh. Um ein Synchronisationskabel an eine solche Kamera anzuschließen, benötigen Sie möglicherweise einen Blitzschuhadapter. Dieser Adapter bietet eine Standardverbindung für die Synchronisation, an die Sie das mit den meisten Studio-Blitzgeräten gelieferte Synchronisationskabel anschließen können. Die standardmäßige Kabelverbindung für die Blitzsynchronisation im „PC-Stil“ ist jedoch bekanntermaßen unzuverlässig. Sie lockern sich, fallen heraus und stellen regelmäßig schlechte Verbindungen dar.

Aufgrund der unvermeidbaren Unzuverlässigkeit der PC-Synchronisationsverbindung empfehlen wir dringend unser CyberSync™-Funkfernbedienungssystem für die Synchronisation unserer Studioleuchten mit der Kamera zu verwenden. Der winzige Sender wird direkt auf den Blitzschuh der Kamera geschoben und hält für gewöhnlich ein Jahr oder länger, ohne die Batterien zu wechseln. Ein CyberSync™-Empfänger kann an eine der Studioleuchten angeschlossen werden; wenn diese Leuchte ausgelöst wird, werden auch alle anderen Studioblitzgeräte über ihre blitzempfindlichen Slave-Auslöser aktiviert.

Wenn Sie Belichtungsmessertests von verschiedenen Positionen in Ihrer Aufnahmeumgebung aus durchführen möchten, können Sie den CyberSync™-Sender einfach von Ihrem Blitzschuh nehmen und mit sich herumtragen, um die Lampen zu testen. Oder Sie können ausdrücklich zu diesem Zweck sowie als Ersatzlösung in einen zweiten CyberSync™-Sender investieren.

Wenn Sie an Orten fotografieren, an denen auch andere Fotograf*innen fotografieren, möchten Sie möglicherweise einen separaten CyberSync™-Empfänger für jede Ihrer Lampen verwenden und deren Slave-Auslöser deaktivieren.

Zunächst muss für eine erfolgreiche Verwendung des Studioblitzes normalerweise dafür gesorgt werden, dass alle automatischen Funktionen in der Kamera ausgeschaltet sind und Sie vollständig im manuellen Modus mit einer festen ISO-Einstellung fotografieren (vorzugsweise ISO100 für höchste Auflösung und minimales Rauschen). Dazu müssen Sie die Blende und die Belichtung manuell einstellen. Ein anständiger Belichtungsmesser ist der einfachste Weg, um die richtigen Blendeneinstellungen zu ermitteln.

Die vielleicht am häufigsten gestellte Frage von Nutzern von Studioblitzen ist: „Warum ist da ein schwarzer Streifen quer über einen Teil meines Bildes?“ Die Antwort darauf liegt in der Kamera selbst. Fast alle Fotograf*innen verwenden Kameras mit Schlitzverschlüssen. Der schwarze Streifen wird dadurch verursacht, dass der Verschluss den Sensor teilweise blockiert, wenn der Blitz ausgelöst wird.

Ein Schlitzverschluss belichtet das Bild, indem zwei lichtblockierende Vorhänge über die Vorderseite des Bildsensors bewegt werden. Der erste Verschlussvorhang öffnet sich, um die Belichtung zu beginnen, und der zweite Verschlussvorhang wird geschlossen, um die Belichtung zu beenden. Um das Bild mit einem Blitz aus zu belichten, müssen beide Verschlussvorhänge zum Zeitpunkt des Auslösen des Blitzes geöffnet sein.

Wenn Sie die Belichtungszeit der Kamera verkürzen, wird ein Punkt erreicht, an dem der erste Verschlussvorhang nicht vollständig geöffnet ist, bevor sich der zweite Vorhang zu schließen beginnt. Der Effekt wird zu einem „beweglichen Schlitz“, der bei dieser kritischen Belichtungszeiteinstellung vor den Sensor gleitet. Daher legt der Kamerahersteller eine maximale Synchronisationsgeschwindigkeit fest, die sicherstellt, dass beide Verschlussvorhänge beim Auslösen des Blitzes vollständig geöffnet sind. Wenn der Blitz mit kürzeren Verschlusszeiten als der maximalen Blitzsynchronisationszeit ausgelöst wird, wird ein Teil des Sensors durch einen der Verschlussvorhänge blockiert und ein Teil der Aufnahme wird verdunkelt.

Die maximale Blitzsynchronisationsgeschwindigkeit variiert von Kamera zu Kamera, wobei die meisten modernen digitalen Spiegelreflexkameras zwischen 1/125 und 1/250 Sekunden liegen. Um die schwarzen Balken zu vermeiden, dürfen Sie diese Geschwindigkeiten nicht überschreiten. Sie müssen auch Verzögerungen berücksichtigen, die durch Funkfernbedienungen verursacht werden können, da diese eine kleine Verzögerung zwischen dem Senden des Auslösebefehls durch die Kamera und dem tatsächlichen Empfang des Befehls am Blitzgerät verursachen können. Es ist daher ratsam, die Verschlusszeit der Kamera etwas unterhalb der angegebenen maximalen Blitzsynchronisationszeit einzustellen. Wenn Ihre Kamera für 1/200 Sekunden ausgelegt ist, nehmen Sie mit einer 1/125 Sekunde auf, um Probleme zu vermeiden.

Vielen Fotograf*innen ist nicht klar, dass im typischen Studioeinsatz fast ausschließlich die Blitzdauer des Blitzgeräts das bestimmt, wann die Aktion eingefroren wird. Dies liegt daran, dass die Helligkeit des Blitzes in der Regel hunderttausende Male heller ist als die der Umgebungsbeleuchtung und der Modellierlampen (Führungslicht) im Studio. Selbst wenn Sie mit einer Verschlusszeit von 1/30 Sekunde aufnehmen, ist das Umgebungslicht im Allgemeinen so viel schwächer als der Blitz, dass es nicht zur Belichtung beiträgt. Wenn Sie die Verschlusszeit auf 1/60 bis 1/125 einstellen, wird fast immer eine ordnungsgemäße Blitzbelichtung ohne schwarze Balken oder Bewegungsunschärfe erzielt.

Diese Situation ändert sich, wenn Sie den Blitz im Freien oder in Bereichen mit extrem viel Umgebungslicht verwenden. Hier kann sich der Beitrag des Umgebungslichts der Blitzbelichtung nähern oder gar überschreiten und muss ausgeglichen und kontrolliert werden.

Wenn das Kameramessgerät beispielsweise f8 mit 1/60 Sekunde fürs Umgebungslicht anzeigt und Sie den Füllblitz verwenden möchten, um die Motivbeleuchtung auf f11 zu bringen, messen Sie den Blitz und das Umgebungslicht zusammen, wodurch die Blitzleistung erhöht oder verringert wird bis Blitz und Umgebungslicht gemeinsam f11 erreichen.

Wenn Sie unter diesen Bedingungen ein Testbild aufnehmen und feststellen, dass Sie mehr Blitz und weniger Umgebungslicht benötigen, können Sie die Blitzleistung nach oben anpassen und mit einer höheren Blende aufnehmen, um die richtige Belichtung zu erzielen. Sie können die Verschlusszeit auch auf 1/125 erhöhen und die Blitzleistung so belassen. Die Änderung der Verschlusszeit verringert die Belichtung durch Umgebungslicht, hat jedoch keinen Einfluss auf die Blitzbelichtung. Sie können die Verschlusszeit jedoch nicht kürzer als die maximale Blitzsynchronisationszeit einstellen. Andernfalls werden Bereiche, die vom Sensor abgedeckt werden, nur durch Umgebungslicht und nicht durch Blitzlicht belichtet und erscheinen dunkler. Dies kann, muss aber nicht, sofort so auffällig sein wie im Studio, wo das gesamte Licht vom Blitz kommt.

Das ist kniffliges Zeug. Es wird empfohlen, dass Fotograf*innen sich bemühen, die Beziehungen zwischen Umgebung und Blitz sowie Verschlusszeit und Blende und ISO zu verstehen und dann viel zu üben. Es gibt viele gute Bücher zu diesem Thema.

Diese Beziehungen sind besonders wichtig, wenn Sie in Sportarenen fotografieren, in denen die Quote von Umgebungslicht zum Blitz beträchtlich ist und in denen das Stoppen der Aktion (Einfrieren) von größter Bedeutung ist. Hierbei sind die Leistung des Blitzes und die Blitzdauer wichtig. Der Blitz muss das Umgebungslicht übertreffen und die Blitzdauer muss schnell genug sein, um die Aktion einzufrieren. Dies erfordert normalerweise eine t.5-Blitzdauer von 1/1200 Sekunde oder kürzer, damit eine Aktion mit möglichst viel Blitzleistung gut eingefroren werden kann. Auch hier können keine Verschlusszeiten genutzt werden, die kürzer als die maximale Blitzsynchronisationszeit der Kamera sind, um den Beitrag des Umgebungslichts zu verringern, da sonst dunkle Balken entstehen.

Bei starkem Umgebungslicht sind Sie immer noch auf die Synchronisationsgeschwindigkeit Ihrer Kamera beschränkt. Wenn bei dieser Geschwindigkeit mit Umgebungslicht, aber ohne Blitz, Bewegungsunschärfe auftritt, ist diese Unschärfe auch bei Verwendung des Blitzes unabhängig von der Blitzdauer weiterhin vorhanden.

4 FARBTEMPERATUR/FARBE

Um mit Studioblitz eine gute Farbbalance zu erzielen, muss der Benutzer die Faktoren verstehen, die sich auf die Farbe auswirken.

Kameras mit integriertem Blitz müssen die Farbbalance-Parameter nur von einer einzigen, unveränderlichen Blitzlichtquelle ermitteln und sind normalerweise mit der Einstellung „Blitz“ für die richtige Farbe eingestellt.

Die Farbbalance mit Studioblitz wird jedoch durch eine Reihe von Variablen beeinflusst, darunter die Farbbalance der Blitzgeräte selbst, Farbänderungen durch die Aufnahmeumgebung, Änderungen durch Lichtmodifikatoren und die künstlerische Wahrnehmung, wie Farben in einer Aufnahme aussehen sollten.

Die erste Regel für erfahrene Profis lautet, dass es keine zuverlässige Kameraeinstellung gibt, die all diese Faktoren berücksichtigt. Die Annahme, dass alle Lampen, die mit einer bestimmten Farbtemperatur (z.B. „5600K“) angegeben werden, dieselbe Farbbalance erzeugen, ist falsch. Insbesondere ist die „Blitz“-Einstellung der meisten Kameras auf die meisten Studioblitzsysteme nicht exakt abgestimmt. Es gibt einfach keine automatische Methode zum Einstellen der genauen Farbbalance in der Kamera. Glücklicherweise gibt es zwei Methoden, um auf einfache Weise eine gute Farbbalance zu erzielen

Die richtige Methode, um dies in den Kameraeinstellungen vorzunehmen, besteht darin, die Anweisungen im Kamerahandbuch zum Einstellen eines benutzerdefinierten Weißabgleichs zu befolgen. Wenn Sie dies machen, wird eine Testaufnahme mit der Lichtanordnung gemacht und für die aufzunehmenden Bilder angepasst. Die Kamera berechnet dann die entsprechenden Anpassungen, die erforderlich sind, um neutrale Farben (Grau- und Weißtöne), die in dieser Beleuchtungsumgebung aufgenommen wurden, frei von Farbübertragungen und Fehlern zu erzeugen. Sobald dies erledigt ist, wird das gesamte Farbspektrum so genau wiedergegeben, wie es die jeweilige Kamera zulässt. Die Verwendung eines benutzerdefinierten Weißabgleichs ist die bevorzugte Methode für den Farbabgleich, wenn Sie JPG-Bilder aufnehmen oder die Nachbearbeitung Ihrer Aufnahmen vermeiden möchten.

Mit der Entwicklung von Softwareprogrammen wie Adobe Photoshop ziehen es die meisten Profis vor, ihre wichtigen Sitzungen mit der Kamera im „RAW“-Modus statt als JPG aufzunehmen. Diese Methode speichert die Informationen direkt vom Kamerasensor auf der Speicherkarte und umgeht jegliche Verarbeitung in der Kamera. Auf diese Weise können Sie spontan aufnehmen und alle Einstellungen für Farbbalance, Kontrast und Schärfe in der Kamera vermeiden. So können Sie diese Parameter später in der Nachbearbeitung genauer einstellen. Ein Wort zur Warnung: Bei RAW-Aufnahmen können ausgebrannte Weißtöne, unscharfe Aufnahmen oder falsche ISO- und Verschlusszeiteneinstellungen von der Kamera nicht rückgängig gemacht werden.

Daher müssen Sie diese Parameter in der Kamera richtig einstellen. Die richtige Methode für RAW-Aufnahmen besteht darin, sicherzustellen, dass sich ein bekanntermaßen neutrales Objekt in der Szene befindet. Wenn Sie eine Reihe von Bildern mit derselben Beleuchtung aufnehmen, können Sie eine weiße oder graue Weißabgleich-Testkarte in die erste Aufnahme einer Serie einfügen und diese dann für nachfolgende Bilder entfernen. Viele Fotograf*innen ziehen es vor, eine Weißabgleichkarte oben oder unten in jeder Aufnahme zu belassen, wo sie später abgeschnitten werden kann, da dies ihnen die Freiheit gibt, signifikante Änderungen an der Beleuchtung vorzunehmen, mit der Gewissheit, dass für jede Aufnahme der entscheidende Farbausgleich bei der Nachbearbeitung vorgenommen werden kann. Wenn Sie vor einem neutralen grauen oder weißen Hintergrund fotografieren, können Sie die Weißabgleich-Karte oft weglassen und den Hintergrund als neutrales Objekt verwenden. Beachten Sie jedoch, dass alle grauen oder weißen Hintergründe nicht wirklich neutral sind und dass Filter, Gele usw. das auf den Hintergrund fallende Licht nicht tönen dürfen.

Das Verfahren zur Nachbearbeitung von RAW-Aufnahmen ist wirklich recht einfach. In Adobe Bridge (ein Teil von Photoshop CS2 und CS3) können Sie Ihren gesamten Ordner mit Bildern öffnen. Wählen Sie ein Bild aus, das eine Weißabgleichkarte enthält, und platzieren Sie die Pipette einfach auf dem weißen oder neutralen grauen Teil der Karte. Die Software berechnet sofort die perfekte Farbbalance für das gesamte Bild. Von dort aus können Sie Kontrast, Belichtung, Beschnitt, Schärfe und andere Attribute der Aufnahme anpassen. Wenn Sie eine Reihe von Bildern mit derselben Beleuchtung aufgenommen haben, können Sie einige oder alle dieser Parameter kopieren und in alle anderen Aufnahmen der Serie einfügen. Bei der RAW-Verarbeitung werden die ursprünglichen Bilddaten normalerweise auf der Festplatte gespeichert und eine Kopie des Bildes mit Ihren Anpassungen wird in eine neue Datei mit JPG-, Tiff-, Photoshop- (PSD) oder einer anderen Dateinamenerweiterung ausgegeben. Wenn Sie später mit Ihrer Nachbearbeitung unzufrieden sind, können Sie das Bild erneut problemlos als RAW öffnen, neue Einstellungen anwenden und neue Zieldateien erzeugen. Clevere Fotograf*innen archivieren immer ihre Original-RAW-Aufnahmen.

Es ist durchaus möglich, dass Softboxen, Brolly-Boxen (Durchlichtschirme) und Schirme (sowie anderes stoff- oder farbbasiertes Zubehör) sogar von Charge zu Charge eine wärmere oder kühlere Farbtemperatur erzeugen. Dies ist typisch für die meisten Zubehöre auf Stoffbasis - der Verkäufer kauft den Stoff und der Stofflieferant bezieht ihn aus verschiedenen Chargen. Dies ist ziemlich schwer zu kontrollieren - selbst für die teuersten Marken.

Gleiches gilt für die grundlegende Farbtemperatur des Blitzes und für Kameras. 5600K ist bei einer Kamera möglicherweise neutral und bei einer anderen Kamera  um 300K-400K versetzt. Es gibt auch eine grün/rote Komponente der Farbbalance, die nicht in den grundlegenden Farbtemperaturdaten angegeben wird, sodass selbst eine genaue Übereinstimmung der Farbtemperatur allein keine perfekt neutrale Farbbalance sicherstellt. Es gibt viele Kontroversen über dieses Thema, aber man ist sich einig, dass man sich nicht auf Farbangaben oder Kameraeinstellungen verlassen kann, um eine perfekte Farbbalance zu erzielen - bei keiner Lampe und keinem Zubehör. Es besteht auch Konsens darüber, dass alle Zubehörteile die Farbbalance um bis zu mehrere hundert Grad verändern. Die einzige Möglichkeit, den Farbabgleich korrekt durchzuführen, besteht darin, einen benutzerdefinierten Weißabgleich in der Kamera durchzuführen oder vorzugsweise in RAW zu fotografieren und den Farbabgleich in Photoshop oder einem anderen RAW-Programm vorzunehmen.

 

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